Seit vielen Jahren sammle ich Geschichten. Echte, reale, wirkliche, traurige und WUNDER-volle Geschichten. Geschichten, die das Leben schreibt.
Nicht immer beginnt jede Geschichte mit „Es war einmal“ und nicht jede Geschichte endet mit einem Ende gut, alles gut. Aber alle Geschichten können neu geschrieben werden.
Viele Geschichten beginnen mit „Wie konnte ich nur so lange warten!“.
Andere erzählen von „Eigentlich war alles gut, bis…“ oder beginnen mit „Ich weiß nicht mehr weiter!“
Eines ist jedoch in allen Geschichten klar: Wenn irgendjemand mir seine Geschichte erzählt, ist da immer ein entscheidendes Detail dabei: Die Hoffnung.
Hoffnung, dass vielleicht nicht alles neu, aber anders werden kann.
Hoffnung, dass es irgendwo einen neuen oder anderen Weg gibt.
Hoffnung, dass da mehr sein muss, als das, was sich in diesem (oder einem langen) Moment zeigt.
Hoffnung bedeutet für mich: Ich bin neugierig genug um zu schauen, was passiert wenn ich jetzt nicht aufgebe. (Silke Steigerwald)
Den meisten Menschen, die zu mir kommen ist klar, dass eine schwierige Situation nicht einfach von alleine verschwindet. Ihnen wird schnell bewusst, dass etwas „weg machen“ bedeutet, dass sie sich auf den Weg machen.
Wie ich arbeite:
Manchmal starten wir an einem Punkt der einer Einbahnstraße ähnelt. Ein anderes Mal sieht es aus wie eine Sackgasse. Dann müssen wir gemeinsam ein kleines Stück zurücksetzen, um uns neu ausrichten zu können.
Ich bin zwar keine Trainerin, die Eltern, Großeltern oder sonst wen für irgendetwas verantwortlich macht. Aber auch ich muss hin und wieder einen Blick zurück auf die Lebenslandkarte meiner Klienten werfen, um den Weg zu kennen, den sie bis hierher gegangen sind.
Ich bin auch keine Trainerin, die in der Vergangenheit herumstochert. Für mich zählt ausschließlich der Blick nach vorne. Deshalb halten wir uns nur so lange wie nötig „dort hinten“ auf, weil dort nichts, aber auch gar nichts mehr veränderbar ist.
Manchmal starten wir an einer dunklen Lebensstraße. Um zu erkennen, wohin die Reise gehen soll, brauchen wir einen „Licht-Schalter“. Mit ihm erkläre ich, dass unser gemeinsamer Weg nun wie eine Autofahrt ist, die wir gemeinsam an einem dunklen Abend starten.
Wir sehen nur so weit, wie die Scheinwerfer strahlen. Aber mit jedem Meter vorwärts schaffen wir wieder ein Stück des Weges. Das Wichtigste dabei ist unser inneres Navigations-System. Dann spielt es keine Rolle, wenn wir nicht die gesamte Strecke beleuchtet sehen können.
Eine Klientin von mir hat es einmal ganz zauberhaft beschrieben: Und dann geschieht etwas ganz besonderes. Plötzlich spürst Du: JETZT BIST DU HIER. BEI DIR.
Das ist der Moment, wo neue und andere Wege möglich werden. Das ist der Augenblick, der aus Sackgassen und Einbahnstraßen herausführt.
JETZT BIST DU HIER, BEI DIR, mit allem, was Du erlebt und erfahren hast. Und das ist gut. Dann bist Du fast schon angekommen.
Dann bist Du Routenplaner und Pfad-Finder zugleich.
Dann bleibt das Wort Hoffnung keine Phrase. Dann wird sie lebendig. Greifbar. Spürbar. Erlebbar.
Dorthin wo das Leben lebendig ist.
Dorthin, wo Deine Geschichte neu beginnt.
Herzliche Grüße an alle neuen Hoffnungs-Entdecker
Eure Silke
Dies hast du so schön beschrieben. Und ja, ich sollte mich endlich wieder in die Zukunft begeben. Es scheint so, als ob nach langer Zeit wieder ein Licht am Ende des Tunnels (Krankheit/Corona/Trauer) erscheint. Ein wenig Leichtigkeit macht sich in mir breit:-)